(24.02.2006) - Am Freitag, den 24. Februar 2006, wurde unser Gemeinderaum im ehemaligen Pfarrhaus zum Ort der Verteidigung zweier Diplomarbeiten. Doch wie kam es dazu?
Die Besonderheit des Dachstuhls unserer Kirche sollte Stoff für eine Diplomarbeit hergeben. Der Architekturstudent Jens-Toni Biedermann hatte diese Idee und wollte sie in die Tat umsetzen. Nach Prüfung des Vorhabens durch die Hochschule Görlitz/Zittau bekam er grünes Licht. Sein Mentor wurde Herr Ridder von der unteren Denkmalschutzbehörde, zu dessen Zuständigkeitsbereich unsere Kirche gehört. Im vorigen Jahr verbrachte der Student mit einem Mitstudenten viele Stunden unter dem Dach unserer Kirche. Es wurde akribisch jeder Balken in Stärke, Länge und Position eingemessen, so dass am Ende ein maßstabsgetreue Abbildung des Dachstuhls im Computer entstand. Mit diesem Aufmaß und den Ergebnissen einer vorliegenden dendrochronologischen Untersuchung konnte er drei Bauphasen (1176 Apsis und Chor / 1193 Kirchenschiff / 1209 Aufstockung Chor zum Turm) bestimmen und brachte es nun der Prüfungskommission und den Gästen in unserem Gemeinderaum nahe. Statik- und Dynamikberechnungen gehörten genauso dazu wie der Vorschlag von Methoden für das Beheben von Schäden am Dachstuhl, welche zum Glück nur im geringen Maße vorhanden sind. Die zweite Diplomarbeit war ähnlich gelagert und befasste sich mit der Kirche in Medingen (nahe Radeburg gelegen). Nach erfolgreicher Verteidigung nutzten die Besucher die Gelegenheit den Prüfungsgegenstand von Jens-Toni Biedermann unter seiner Führung zu besichtigen. (gs)
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